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KLINIKERFAHRUNG EINER BETROFFENEN

Universitäts-Klinik Bonn

Nachdem meine Familie und viele Freunde mich wochenlang auf mein Problem mit der Nase gedrückt hatten, habe ich mir schließlich eingestanden: Ja, Du bist magersüchtig.

Erst habe ich durch eine ambulante Therapie versucht dieses in den Griff zu kriegen, weil ich gerade eine Lehre begonnen hatte, die ich (idiotischerweise) für wichtiger hielt! Als mir dort nach der Probezeit gekündigt wurde, stand für mich fest: Ich will eine stationäre Therapie machen, weil ich es alleine nicht schaffe wieder mit dem Essen anzufangen.

Ich brauchte Druck von aussen. Den bekam ich nicht, weil ich in der Klinik allein dafür verantwortlich war, zu essen oder nicht, aber dafür kann ich jetzt wieder essen und mein Leben geniessen.

Wichtig: Es ist keine Station nur für Essstörungen. Jede psychsomatische Erkrankung ist dort zu finden!

 

 

 

 

Therapien

Gruppentherapie
Vier Mal pro Woche war Gruppentherapie, jeweils eine Stunde lang. Angeleitet durch einen Therapeuten wurden dort die Themen von den einzelnen Patienten angesprochen. Jemand erzählte etwas, anschließend hatten alle anderen die Möglichkeit selbst was zu dem Thema zu erzählen oder Rückmeldung zu erstatten, damit der Erzählende eventuell auf Aspekte stößt, die er selbst nicht so gesehen hatte.

Gestalttherapie
Diese fand zu meinem Bedauern nur einmal die Woche statt. Meist bekamen wir ein Thema, zu dem wir dann malen oder basteln sollten. Hierbei kam es nicht auf Schönheit an!!! Mir persönlich hat diese Stunde immer sehr viel Spaß gemacht, aber auch wichtige Dinge Yber mich selbst erfahren lassen.

Bewegungs- und Körperwahrnehmungstherapie
An ersterem habe ich leider nie teilnehmen können, weil ich nicht das entsprechende Gewicht hatte, das mein Gewichtsvertrag als Bedingung vorgab. Aber dafür hatte ich zweiteres alleine, weil ich während meiner Therapie die einzige Magersüchtige auf der Station war. Dieses sollte mir helfen, meinen eigenen Körper besser wahrenehmen zu können, ohne dabei anstrengend zu sein, denn dadurch hätte ich sonst nötige Kalorien verloren!

Essprotokolle, Einzeltherapie, Gewichtskontrolle
Ich musste alles, was ich zu mir genommen habe genau protokollieren. Nicht nur mit Uhrzeit und Menge, sondern auch meine Gefühle und Gedanken dazu. Dieses wurde dann in der Einzeltherapie besprochen. Jeder Patient hat eine Bezugsperson vom Stationsteam, die mit ihm einmal pro Woche jeweils eine Stunde diese Gespräche fYhrt. Bei den Protokollen galt es herauszufinden, ob eventuell Ereignisse vorher oder Stimmungen sich darauf auswirken. Ich persönlich habe dies als nicht sehr bereichernd empfunden.
Das Gewicht wurde zwei Mal, jeweils Freitags und Montags, kontrolliert. Dieses immer vor dem Frühstück, damit die Voraussetzungen gleich waren. Laut Gewichtsvertrag, den ich zu beginn meiner Therapie unterschrieben hatte, sollte ich als Wochenziel mindestens immer 500gr zunehmen. Dieses wurde durch das wöchentliche Wiegen Yberprüft.

Mahlzeiten
Bei den Mahlzeiten sind alle Patienten der Station anwesend. Es gibt die Regelung, dass jeder eine halbe Stunde sitzen bleiben muss; Essgestörte, bei denen Erbrech-Gefahr herrscht noch eine weitere halbe! Das Essen wird von der Klinikküche geliefert, man hat aber über Essenskarten die Möglichkeit zwischen verschiedenen Gerichten auszuwählen - wie in einem normalen Krankenhaus. Aber das Essen ist wirklich lecker! Es ist kein Therapeut anwesend, weil den Patienten vertraut wird. Daher auch nicht der von mir gewünschte Druck. Es hat keiner kontrolliert, ob ich esse, sondern ich war positiverweise selbst dafür veranwortlich.

Stationsteam
Alle die dort arbeiten, sowohl Ärzte als auch Pflegepersonal, sind sehr, sehr nett! Und auch hilfreich: Mit vielen habe ich über meine Probleme gesprochen, alle verschiedenen Meinungen haben mir weitergeholfen. Ich glaube nicht, dass ich mich dort so wohl gefühlt hätte, wenn nicht all diese lieben Menschen dort gearbeitet hätten.
 

Abschließend will ich noch sagen, dass ich jedem viel Glück wünsche, der sich zu einer Therapie entscheidet! Es ist das Beste, was man bei dieser Krankheit für sich tun kann, denn man braucht Hilfe, um aus dem Teufelskreis "Magersucht" wieder rauszukommen. Und das Leben ist einfach viel schöner, wenn man wieder Kraft zum Leben hat und vor allem Gefühle zulassen kann!

Zur Universitätsklinik Bonn...


 

Eine Übersicht weiterer Klinikberichte findest Du hier...

 

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